Belastungs-EKG
Was ist ein Belastungs-EKG?
Beim Belastungs-EKG wird ein Elektrokardiogramm unter körperlicher Belastung
geschrieben. Ein Elektrokardiogramm zeichnet die elektrischen Herzaktionen auf
und gibt sie als Kurven wieder. Das EKG ist somit Ausdruck der Herzerregung.
Wie funktioniert ein Belastungs-EKG?
Das Belastungs-EKG wird nach dem gleichen Prinzip wie das Ruhe-EKG erstellt.
Im Unterschied zum Ruhe-EKG wird das Belastungs-EKG aber unter körperlicher
Aktivität erstellt. Dazu wird z.B. ein stationäres Fahrrad oder ein Laufband
verwendet. Die Arbeitsleistung wird in Watt gemessen. Dabei entsprechen:
- 25 bis 50 Watt normalem Gehen
- 75 bis 100 Watt zügigem Gehen, Treppensteigen, langsamem Radfahren und
Schwimmen
- 150 Watt Joggen und schnellem Radfahren
Wozu dient das Belastungs-EKG?
Beim Belastungs-EKG werden Arbeitsleistung und dabei auftretende Veränderungen
der Herz- und Kreislauffunktion gemessen (Ergometrie). Deshalb wird es zur
Diagnose und zur Beurteilung folgender Krankheiten erstellt:
- Koronare Herzkrankheit (KHK: Erkrankung der Herzkranzgefäße)
- Belastungshypertonie (Bluthochdruck unter körperlicher Belastung)
- Herzrhythmusstörungen unter körperlicher Belastung
- Beurteilung der medikamentösen Therapie bei koronarer Herzerkrankung und
Bluthochdruck
- Beurteilung der Belastbarkeit nach Herzinfarkt und Herzoperationen
Was ist im Vorfeld eines Belastungs-EKG zu beachten?
In einigen Fällen darf ein Belastungs-EKG nicht durchgeführt werden. Dazu
zählen
- Akuter Herzinfarkt: Hier darf in der Regel innerhalb der ersten zwei
Wochen nach dem Infarkt kein Belastungs-EKG durchgeführt werden.
- Instabile Angina pectoris (AP): Angina pectoris ist das Leitsymptom bei
einer koronaren Herzerkrankung. Eine Angina pectoris ist oftmals
gekennzeichnet durch ein Druckgefühl hinter dem Brustbein mit Ausstrahlung
in die linke Schulter und den linken Arm. Für eine instabile Angina pectoris
ist symptomatisch: jede erstmalig auftretende Angina pectoris, Ruhe-Angina
und eine zunehmende Häufigkeit, Dauer und Intensität der Schmerzanfälle.
- Ruhe-Blutdruck von 220 zu 110 Millimeter Quecksilber (mm Hg)
- "Frische" Thrombose (Blutpfropfbildung) oder Embolie (Verschluss eines
Gefäßes durch ein in die Blutbahn verschlepptes Gebilde)
- Klinisch manifester Herzfehler, wie z. B. Aortenklappenstenose
Unter Umständen müssen bestimmte Herzmedikamente vor einem Belastungs-EKG
abgesetzt werden. Fragen Sie Ihren Arzt, ob und ab wann Sie welches Ihrer
Medikamente nicht mehr einnehmen sollen. Setzen Sie keinesfalls eigenmächtig
Medikamente ab!
Wie wird ein Belastungs-EKG durchgeführt?
Vor dem Belastungs-EKG erstellt der Arzt erst ein Ruhe-EKG. Je nach
Verfügbarkeit wählt er nun eine Methode zur Durchführung des Belastungs-EKG
aus. Oft wird die Fahrradergometrie, also ein stationäres Fahrrad,
eingesetzt. Der Patient kann dabei sitzen oder liegen. Die
Belastungsintensität wird meist alle zwei Minuten um 25 bis 50 Watt
gesteigert. Dabei registriert der Arzt das EKG und den Blutdruck mindestens
am Ende jeder Belastungsstufe. Sechs bis zehn Minuten nach Belastungsende,
in der Erholungsphase, werden EKG und Blutdruck alle zwei Minuten erfasst.
Die Untersuchung wird vorzeitig beendet, sobald eine der im Folgenden
genannten Situationen eintritt
- Angina pectoris
- Neu auftretende EKG-Veränderungen und Rhythmusstörungen
- Blutdruckerhöhung auf mehr als 240 mm Hg (systolisch) oder höher als 120
mm Hg (diastolisch)
- Fehlender Blutdruckanstieg unter Belastung
- Blutdruckabfall
- Atemnot, Blässe, Schwindel
- Muskuläre Erschöpfung
- Erreichen der maximalen Herzfrequenz: Das entspricht 220 minus
Lebensalter.
Ziel des Belastungs-EKG ist es, die maximale Herzfrequenz des Patienten zu
erreichen. In diesem Fall ist die Untersuchung aussagekräftig.
Bei der
Elektro-Kardiographie (EKG) werden die elektrischen Aktivitäten des Herzens
abgeleitet und in Form von Kurven im Elektro-Kardiogramm (auch EKG)
aufgezeichnet. Im Herzen entsteht bei jedem Schlag ein schwacher Strom mit
einer Spannung von ca. 1/1000 Volt. Das EKG ist damit Ausdruck des Verlaufes
der Herzerregung.