Inhalationen sind ein bewährtes Mittel zur Bekämpfung und Vorbeugung bei
Erkrankungen der Bronchien und des Nasen-Rachenraumes. Die Art des Gerätes
bestimmt dabei weitgehend die Auswahl des Inhalationsmittels.
Grundsätzlich unterscheidet man Geräte zur Verdampfung von Wasser (mit und ohne
Zusatz) und solche zum Vernebeln von Flüssigkeiten.
Die Verdampfung geschieht am einfachsten in Form von Kopfdampfbädern über einer
Schüssel. Es gibt aber auch sogenannte Kopfduschen, die relativ preiswert in
Apotheken verkauft werden. Alle Dampfinhalationen sind Inhalationen mit warmen
Dampf und deshalb für Säuglinge und Kleinkinder mit ihren alterstypischen
Abwehrreaktionen nicht ungefährlich. Bei Größeren sind sie aber eine gute
Möglichkeit, Verschleimungen zu lösen und entzündungshemmend auf die
Schleimhäute einzuwirken.
Immer wieder trifft man auf die Empfehlung, als "bewährtes Hausmittel" eine
Kochsalzlösung zu verwenden, die man sich selber herstellen könne. Dazu sei
gesagt: Diese hartnäckig vertretene Empfehlung ist völlig unsinnig, da Salze bei
Erhitzung einer Lösung physikalisch nicht in den Wasserdampf übertreten können.
Was in diesen Fällen inhaliert wird, ist der reine Wasserdampf. Dies kann
durchaus schon Sinn machen. Aber den Salzzusatz kann man sich getrost sparen. In
diesem Zusammenhang: Die therapeutische Nutzanwendung von Salzinhalationen in
Gradierwerken basiert auf ganz anderen Mechanismen.
Ätherische Öle haben bei Inhalationen nachweisbare Effekte. Dies gilt auch für
die Nutzung von Kamille in Form von Tee-Aufbrühungen oder Konzentrat-Zusätzen.
Kamille hat eine entzündungshemmende und und damit beruhigende Wirkung auf die
Schleimhäute. Bei den sonstigen käuflichen Inhalationsölen handelt es sich meist
um bewährte Menthol- und Kampferzubereitungen, die schon bei normaler Temperatur
in die Luft übergehen. Bei jungen Säuglingen ist damit Zurückhaltung geboten,
weil die Intensität der Dämpfe Abwehrreflexe bis hin zum Atemstillstand auslösen
können.
Wenn ein sogenannter Vernebler vorhanden ist, sind die Verwendungsmöglichkeiten
größer. In diesem Fall wird die Inhalationslösung entweder mit Ultraschall oder
mittels Druckluft über eine Düse vernebelt. Der größte Nachteil ist der teure
Anschaffungspreis, der nur bei ärztlicher Indikation von den Krankenkassen
übernommen wird. Das Ausleihen solcher Geräte wird von manchen Apotheken trotz
des erheblichen Reingungsaufwandes angeboten. Wenn ein derartiges
Inhalationsgerät vorhanden ist, können auch Salzlösungen zur Befeuchtung der
Schleimhäute verwandt werden. Es lassen sich aber nach ärztlicher Verordnung
auch hochwirksame Medikamente, vernebeln. Das Vorhandensein dieser Geräte stellt
einen echten Fortschritt in der Behandlung besonderer Problemkinder dar, hilft
aber auch, den Krankheitsverlauf einfacher Bronchitiden zu erleichtern und zu
verkürzen. Viele Eltern entscheiden sich deshalb dafür, diese Anschaffung
notfalls auch aus eigener Tasche zu bezahlen.